Innovationsmanagement umfasst alle Aktivitäten zur Entwicklung und Umsetzung neuer Ideen, um die Leistungsfähigkeit von Unternehmen und Organisationen zu verbessern und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen.
Die digitale Transformation ist ein kontinuierlicher Prozess, der oft eine umfassende Veränderung von Geschäftsprozessen und Geschäftsmodellen erfordert. Häufig geht es dabei auch um die Integration von Softwarelösungen und Technologien wie Cloud Computing, Big Data, künstliche Intelligenz und Internet of Things (IoT) in die Geschäftsprozesse und -modelle.
Im traditionellen und eher hierarchisch geprägten Tiroler Tourismus würden digitale Transformation und Innovationsmanagement vor allem einen Kulturwandel in den Tourismusverbänden und Hotels erfordern. Wer „digitale Mitarbeiter“ in TVBs gewinnen und halten will, muss dementsprechend auch moderne Arbeitsplätze bieten und ein Klima schaffen, in dem Innovationen gedeihen können.
Als CDO von Achensee Tourismus erlebe ich diesen als tirolweiten „Leuchtturm“, bei dem Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Leadership nicht nur Schlagworte sind, sondern täglich gelebt werden.
Ein Schlüsselfaktor für Innovation und digitale Transformation ist „Facilitation“: Darunter versteht man unter anderem die Schaffung einer sicheren und positiven Atmosphäre, in der freie Kommunikation und vertrauensvolle Zusammenarbeit möglich sind. Ein:e Innovationsmanager:in hat als Facilitator die Aufgabe, Mitarbeiter:innen bei der Erreichung von Zielen und Ergebnissen zu unterstützen. Hilfreich ist dabei die Praxis der dienenden Führung.
Neben der Technisierung des Tourismus, die Anfang der 90er Jahre mit dem Aufkommen des Internets und den ersten Online-Buchungsplattformen stattgefunden hat, geht es heute mehr denn je darum, die Wertschöpfung entlang der Customer Journey im Land zu halten. Der „digitale Reifegrad“ endet auch nicht mit Online-Marketing-Aktivitäten, einer eigenen Website und einer Facebook-Seite.
Im Tourismus müssen alle Dienstleistungen, Serviceangebote bis hin zu Erlebnissen und Produkten durch die Integration digitaler Technologien digital transformiert werden. Dabei gibt es eine Vielzahl von Innovationen, die erst am Anfang ihrer Entwicklung stehen. Beispiele sind KI-gestützte CRM-Systeme zur gezielten Gästeansprache, Augmented Reality (AR), digitale Gästekarten (Skipässe, Eintrittskarten etc. auf dem Smartphone). Die Chancen stehen gut, dass vieles von dem, was in einigen Jahren im Tourismus „normal“ sein wird, gerade erst oder noch gar nicht erfunden wurde.
„Wir müssen die Dinge in die Zukunft denken, die Zukunft antizipieren, heute schon die Antworten auf die noch offenen Fragen finden. Und wenn es so weit ist, ein durchdachtes Konzept zur Verfügung haben.“
Götz Werner, dm-Gründer und Philantrop
In der Praxis verfügt ein:e innovationsmanager:in über die Fähigkeit, von der Zukunft her in die Gegenwart zu denken. Am Puls der Zeit sammelt ein:e Innovationsmanager:in Wissen, Ideen, Meinungen und fördert den Austausch zwischen Mitarbeitern und verschiedenen Abteilungen. Und er oder sie muss die Mitarbeiter befähigen, mit den neuen Technologien und Prozessen erfolgreich zu arbeiten.
Wer aber immer noch glaubt, Innovationsmanagement und digitale Transformation sei Aufgabe der IT-Abteilung, der irrt genauso wie derjenige, der glaubt, Innovationsmanagement sei Aufgabe des CEO.
Innovationsmanagement muss in Organisationen auf der Ebene der Geschäftsführung etabliert und mit Durchgriffsrechten auf die Mitarbeiter:innen ausgestattet sein. Eine möglichst flache Hierarchie ist dabei Voraussetzung und auch, dass alle Mitarbeiter:innen über die Rollen Bescheid wissen: Ein:e CEO (Geschäftsführung) ist vor allem für die strategische Führung der Organisation zuständig, ein:e CDO (Chief Digital Officer) für das Innovationsmanagement, die Ermöglichung und Schaffung von Entscheidungsgrundlagen für den/die CEO.