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    Von Zimmervermietung zur Erlebnisökonomie: Ein (nicht ganz so) neues Hotelmodell?

    Warum einzigartige Gästeerlebnisse in der Hotellerie die Antwort auf die Herausforderung der Markenparität sind.

    Stellen Sie sich ein Hotel vor, das nicht nur durch sein Design oder seine Lage besticht, sondern durch ein so einzigartiges Erlebnis, dass die Gäste immer wieder kommen. Genau das ist das Ziel der Erlebnisökonomie. Verstärkt durch den Einsatz von digitalen Technologien, die in der Hotellerie immer relevanter werden.

    Was neu klingt, ist es aber nicht: Menschen wählen ihre Urlaubsziele nach inneren Motiven wie dem Wunsch nach Geselligkeit, Abenteuer, Entspannung, Selbsterfahrung, Flucht aus dem Alltag, Gesundheit und Zeit für die Familie. Und Menschen neigen dazu, Marken auszuwählen, die mit ihrem eigenen Selbstbild oder ihrem idealen Selbstbild übereinstimmen (Segota). Destinations Management Organisationen wie bspw. der Achensee Tourismus haben dieses Konzept längst erkannt – im Achensee-Erlebnisshop sind mittlerweile über 100 regional typische Erlebnissen online buchbar. Beispielsweise das E-Bikecamp – Women only.

    Warum Hotels in einer Welt der Markengleichheit einzigartige Erlebnisse kreieren sollten?

    Eine im Jahr 2009 durchgeführte „Brand Parity“ (Markenparität) Studie von BBDO Consulting zeigte, dass Konsumenten oft kaum Unterschiede zwischen den führenden Marken einer Produktkategorie sehen. Wenn Produkte als sehr ähnlich wahrgenommen werden, wird es für Marken schwieriger, Kunden zu binden. In der Tiroler Ferienhotellerie stehen rund 356.000 Betten zur Verfügung, Tendenz steigend (tirol.orf). Vergleicht man Tiroler Hotels in bestimmten Klassifizierungen (Fünf- und Viersterne) und Kategorien (Skihotel, Wellnesshotel, Familienhotel…) und Ausstattungen, so gleichen sich die Preise bis hin zur Zimmer-Ausstattung oft wie ein Ei dem anderen. Solange das Kerngeschäft mit der Betten-Vermietung gut läuft, mag das ja auch kein Problem sein. Immer häufiger stellen wir aber fest, dass Hotels neue Wege versuchen, wie man sich von anderen abheben kann. Hier kommt die Erlebnisökonomie ins Spiel, die besagt, dass der wahre Wert eines Angebots nicht im Produkt selbst, sondern in den damit verbundenen Erlebnissen liegt.

    Wie die Erlebnisökonomie die Hotellerie neu definiert

    Der Schlüssel zur Überwindung der Markenparität in der Hotellerie liegt in der Verlagerung des Schwerpunkts von der Vermietung selbst hin zu den damit verbundenen Erlebnissen. In der Erlebniswirtschaft liegt der Schwerpunkt darauf, den Gästen einzigartige und unvergessliche Erlebnisse zu bieten, die über die traditionellen Hoteldienstleistungen hinausgehen.

    Dies kann durch spezialisierte Themen wie beispielsweise kulinarische Events, Abenteuer- oder Wellness-Erlebnisse erreicht werden. Ein solches Angebot verwandelt das Hotel von einem Ort der Übernachtung in eine Destination für spezifische Erlebnisse, die der Gast nirgendwo anders findet. Erlebnisse stärken die Differenzierung in einem gesättigten Markt und führen auch zu einer stärkeren Kundenbindung.

    Digitale Technologien spielen hierfür eine entscheidende Rolle, indem sie es Hotels ermöglichen, ihre Erlebnis-Angebote darzustellen und so zu managen, dass der zusätzliche Aufwand beim Hotelier nicht gleichzeitig zu einem unüberwindbaren Mehraufwand wird. Beispiel für digitale Urlaubserlebnis-Tools sind Regiondo oder Giggle.tips.

    Was kommt nach der Erlebnisökonomie?

    Die Erlebniswirtschaft zielt darauf, Produkte und Dienstleistungen durch unvergessliche Erlebnisse aufzuwerten. Die Reiseerwartungen vor allem junger Menschen spiegelt dazu vertiefend der Trend zum „Resonanztourismus“. Dieser Ansatz betont tiefere und bedeutungsvollere Erlebnisse und bietet neue Chancen für Hotels. Im Mittelpunkt stehen dabei individuelle Erfahrungen und Beziehungen zu Gemeinschaften und zur Natur, was eine Abkehr von oberflächlichen Reiseerlebnissen bedeutet (hogast.at).

    Zum Nachdenken

    Während die Technologie immer weiter fortschreitet und mehr Hotels die Vorteile von digitalen Tools erkennen, stellt sich die Frage: Wird die Fähigkeit, einzigartige Erlebnisse zu schaffen, zum neuen Standard in der Hotellerie oder bleiben solche differenzierten Angebote exklusiv für diejenigen, die bereit sind, sich von traditionellen Denkmustern und Geschäftsmodellen zu lösen? Die Antwort könnte die Zukunft der Hotellerie prägen, indem sie einen neuen Maßstab für das setzt, was Gäste von ihrem Aufenthalt erwarten.

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